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Türchen 21

Heute gibt es wieder eine Geschichte zum Vorlesen. Vielleicht lesen heute ja die Kinder mal den Eltern vor?

Rentier Rosa und das besondere Geschenk

Rentier Rosa hatte ein Problem. Ein Weihnachtsproblem.

„Was soll ich nur meiner Rentierherde schenken?“, überlegte sie laut.
Hase Hedi, die gerade vorbeigehoppelt kam, hörte sie. Und da Hase Hedi ein sehr neugieriger Hase war, wollte sie gern wissen: „Was denn für ein Geschenk?“
„Ein Weihnachtsgeschenk natürlich!“, erklärte Rosa. „Etwas ganz Besonderes. Etwas, das alle glücklich macht.“

„Ach so“, sagte Hedi und mümmelte an einem harten Wintergrashalm. „Na dann viel Glück!“

Rosa dachte nach. Vielleicht ein großer Tannenzapfen? Oder besonders weiches Moos? Oder ein paar Wiesenkräuter?
Aber mit diesen Geschenkideen war Rosa noch nicht zufrieden. Denn alle Rentiere bekamen zu Weihnachten immer Tannenzapfen, Moss oder Wiesenkräuter geschenkt. Rosa wollte in diesem Jahr etwas sehr besonderes verschenken. Etwas, das noch nie ein Rentier verschenkt hatte.

„Ich weiß!“, rief sie plötzlich. „Ich sammle die schönsten Steine!“
Den lieben langen Tag suchte Rentier Rosa Steiner. Hinter Bäumen und auf dem Wanderweg. Sie fand graue Steine, weiße Steine, sogar einen mit einem Glitzerstreifen. Kleine Steine, runde Steine, flache Steine.
Als sie abends zu ihrer Rentierherde zurückkam, war sie erschöpft. Die anderen Rentiere standen dicht an dich zusammen und erzählten Geschichten.

„Rosa! Komm doch zu uns!“, rief Rentier-Opa Rudolf.
„Ich kann nicht, ich muss noch mein Geschenk fertig machen…“, sagte Rosa und legte ihre Steine ordentlich aufeinander. „Außerdem bin ich soooo müde…“, gähnte sie.

Am nächsten Tag hatte sich Rosa noch etwas anderes überlegt: Zweige mit roten Beeren. Die würden bestimmt super zu den Steinen passen und allen gefallen! Also trabte Rosa wieder los, um Zweige mit roten Beeren zu sammeln.

Die anderen Rentiere riefen ihr hinterher: „Rosa, komm Schlitten fahren!“
„Später!“, rief Rosa zurück, denn sie hatte doch noch so viel mit ihren Geschenken zu tun.

Das ging nun jeden Tag so. Rosa suchte und sammelte und die Zeit wurde immer knapper, abends war sie müde und die anderen Rentiere wunderten sich sehr, dass Rosa gar keine Zeit für sie hatte.

Am Heiligabend war es dann aber endlich soweit. Rosa hatte ihr Geschenk auf den letzten Drücker fertig bekommen: Ein Haufen bunter Steine und schöner Zweige. Ganz müde trabte sie damit zu den anderen.

„Für euch!“, sagte sie stolz.
Die Rentiere schauten.
„Oh“, sagten sie höflich. „Danke, Rosa.“

Aber Rosa merkte: Sie wirkten nicht so begeistert, wie sie gehofft hatte.
Da kam der alte Opa Rudolf zu ihr.
„Rosa“, sagte er sanft, „Danke für Dein Geschenk, damit hast du dir viel Mühe gegeben. Aber weißt du, was uns am meisten gefehlt hat die letzten Tage?“
„Was denn?“, fragte Rosa kleinlaut.
„Du. Deine Geschichten. Dein Lachen. Deine Zeit mit uns.“

Rosa verstand. Sie hatte sich so sehr auf das allerschönste, außergewöhnlichste Rentier-Weihnachtsgeschenk konzentriert, dass sie ganz vergessen hatte, was wirklich wichtig war.
„Dann bleibe ich jetzt hier, bei euch“, sagte Rosa und kuschelte sich zu den anderen.
Und das war das allerschönste und beste Weihnachtsgeschenk, was es nur geben konnte.

Ende

Quelle: Weihnachtsgeschichten Kindergarten: 5 kurze Geschichten

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